Christoph Dorn im Amt bestätigt

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat im Rahmen seiner Mit­gliederversammlung am 12. April 2019 in Berlin satzungsgemäß Vorstandswahlen durchgeführt. Dabei wurde Christoph Dorn im Amt des Vorstandsvorsitzenden be­stätigt.

Seine Stellvertreter sind Dr. Markus Pfeuffer (Heidelberger Beton) und Andreas Neu­beck (DAW). Neu in den Vorstand gewählt wurden Christian Poprawa (für Bruno Reisch, beide SG Weber), Karl Minichmair (für Erich Seufert, beide Hasit) und Heiner Röhr (für Dr. Andreas Weier, beide Sto). Ausgeschieden aus dem Vorstand ist zudem Heike Horn (Schaefer Kalk). Die weiteren wiedergewählten Vorstandsmitglieder des VDPM sind Carsten Beier (quick-mix), Thomas Mothes (maxit Baustoffwerke), Peter Sarantis (Baumit), Jens Schmidt (EJOT) und Thomas Utermöller (Sakret Sachsen). Christoph Dorn bedankte sich im Namen der Mitglieder bei den ausscheidenden Vorständen für deren erfolgreiche Arbeit im VDPM.

Verabschiedet haben Christoph Dorn und VDPM Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers auch Werner Mai, über viele Jahre Leiter des Arbeitskreises Brand­schutz. Er wechselt in den Ruhestand, wird dem VDPM aber weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sein Nachfolger als AK-Leiter ist Hardy Rüdiger (DAW).

Grußworte an die mit rund 180 Teilnehmern sehr gut besuchte Mitgliederversamm­lung sprachen Jan Bauer, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bauten­schutz, und Rainer König, Vorsitzender des Bundesverbandes Ausbau und Fassade. Beide betonten die gute Zusammenarbeit zwischen Industrie und Handwerk.

Ein Schwerpunkt der Mitgliederversammlung waren die Berichte aus der Arbeit des Verbandes. Matthias Brox, Leiter des Steuerungskreises Technik und Christian Poprawa, Leiter des Arbeitskreises Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, erläuterten die aktuell wichtigsten Themen, unter anderem

  • Europäische Normung von WDVS
  • Überarbeitung der verbandlichen Regelwerke für den Brandschutz bei WDVS
  • Einführung des UFI-Codes (Unique Formula Identifier) durch die Europäische Chemikalien Agentur (ECHA), aus dem sich für die Mitglieder ein enormer Kennzeichnungsaufwand ergibt
  • Debatte um Einstufung von Titandioxid durch die EU-Kommission
  • Projektstart „Umwelteigenschaften mineralischer Mörtel und pastöser Pro­dukte“ zusammen mit der Technischen Universität München und dem Fraun­hofer-Institut für Bauphysik, Holzkirchen; im Rahmen einer Dissertation soll ein Modell entwickelt werden, mit dem die Umweltauswirkungen (v.a. auf Boden und Grundwasser) dieser Produkte beurteilt werden können
  • Erstellung von Muster-Umwelt-Produktdeklarationen („EPDs“) für WDVS, Putze, Mauermörtel und Estrich
  • erfolgreicher Start der Architektenkampagne #putzpoesie bei Facebook, In­stagram und Pinterest
  • Ergebnisse der VDPM-Architektenbefragung zu bevorzugten Fassadenmate­rialien

 

Im Vortragsteil der Mitgliederversammlung gab Peter Rathert, Ministerialrat im Bundesbauministerium, einen Überblick zum Stand beim Gebäudeenergiegesetz (GEG) und dem Klimaschutzplan der Bundesregierung. Er räumte ein, dass die vom VDPM vehement geforderte steuerliche Förderung für die energetische Gebäude­modernisierung notwendig sei. Ob sie – wie im Koalitionsvertrag fixiert – tatsächlich kommt, ließ er jedoch offen.

Kritik am geplanten GEG äußerte in seinem Vortrag Christian Noll, geschäftsführen­der Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF). So werde der Grundsatz „Efficiency first“ an vielen Stellen außer Acht gelassen. Ener­gieeffizienz sei kein Kostentreiber, sondern zwingend notwendig, da auch erneuer­bare Energien nur begrenzt zur Verfügung stünden. Sollte das GEG so in Kraft tre­ten, wie der inoffizielle Entwurf aussieht, käme dies einer Absenkung des bisherigen Gebäudestandards gleich. Noll forderte stattdessen, dass die Politik endlich eine wir­kungsvolle steuerliche Förderung für die energetische Modernisierung auf den Weg bringt.

Dr. Martin Pehnt, geschäftsführender Vorstand des Instituts für Energie- und Um­weltforschung Heidelberg GmbH (ifeu), zeichnete ein differenziertes Bild der inten­siv diskutierten CO2-Steuer. Die Steuer diene als Anreiz, den Einsatz fossiler Energie­träger weiter abzubauen. Eine CO2-Steuer „über einen Kamm“ mache jedoch keinen Sinn, so Dr. Pehnt. Alle Energieträger müssten unterschiedlich bewertet und Strom von weiteren Abgaben entlastet werden. Auch soziale Komponenten seien bei der Belastung von Unternehmen und Verbrauchern zu berücksichtigen. Allein mit einer CO2 Abgabe sei es aber nicht getan. Auch Dr. Pehnt forderte deshalb die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudemodernisierung.

Building Information Modeling (BIM) ist zwar in aller Munde, aber de facto steht die Baubranche bei der Umsetzung noch ganz am Anfang. Dr. Berthold Schäfer, Tech­nischer Geschäftsführer beim Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden, zeigte die ganze Dimension der notwendigen komplexen Verfahrensschritte in diesem Pro­zess. Ein erstes Pilotprojekt habe nur „sehr bescheidene Ergebnisse“ geliefert und gezeigt, dass sich die Beteiligten der Wertschöpfungskette noch sehr schwer damit tun, auch nur Teilschritte entsprechend zu planen und zu realisieren.

Zum Abschluss nahm Dr. Volker Busch, Neurowissenschaftler und Facharzt für Neu­rologie, Psychiatrie und Psychotherapie, die Teilnehmer mit auf eine spannende Reise ins Gehirn des Menschen. Sehr anschaulich erklärte er, welche Reaktionen die ständige Präsenz digitaler Medien im Gehirn auslöst. Aufmerksamkeit sei heute ein äußerst begehrtes Gut geworden, weil man dauernd abgelenkt sei und nahezu keine Zeit mehr reserviert werde, um zur Ruhe und ins Nachdenken zu kommen. „Schenkt den Dingen ihre Bedeutung!“ – war das Credo von Dr. Busch an seine Zu­hörer.

Die nächste Mitgliederversammlung des VDM findet am 23./24. April 2020 in Augs­burg statt.

 

Der neu gewählte Vorstand des VDPM (v.l.n.r.):
Christian Poprawa, Thomas Utermöller, Karl Minichmair, Christoph Dorn, Thomas Mothes, Jens Schmidt, Andreas Neubeck, Dr. Markus Pfeuffer, Heiner Röhr, Dr. Hans-Joachim Riechers (HGF) // Es fehlen Carsten Beier und Peter Sarantis.
(Foto: VDPM – Simone M. Neumann) – Download hier.

 

Christoph Dorn wurde als Vorsitzender des VDPM im Amt bestätigt (Foto: VDPM – Simone M. Neumann) – Download hier.

Mit 180 Teilnehmern war die Mitgliederversammlung des VDPM auch in diesem Jahr „ausgebucht“ (Foto: VDPM – Simone M. Neumann) – Download hier.

 

 


 

Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.