Aktuelle Krisensituation im Wohnungsbau
Im Rahmen eines Webmeetings „Impulse für den Wohnungsbau“ des VDPM Dachverbandes bbs am 29.08.2023 wurde sich in einem weiten Spektrum von Verbänden (u.a. auch Mieterbund und Gewerkschaften) zur aktuellen Krisensituation im Wohnungsbau ausgetauscht.
Der bbs skizzierte den Einbruch der Wohungskonjunktur bedingt durch u.a. die Finanzierungssituation, hohe Baukosten und starke Unsicherheit am Markt. Nach jahrelanger Hochphase erfolgte im ersten Halbjahr 2023 der prozentual tiefste Absturz seit der Wiedervereinigung.
Die Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser liegen mit 111.500 Genehmigungen im 1. Halbjahr 2023 auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013.
Das Kreditvolumen bei den Wohnungsbaukrediten hat sich zwischen 2022 und 2023 um 50 Prozent reduziert. Gleichzeitig hat sich der Zinssatz auf einen effektiven Zinssatz von 1,5 Prozent in 2022 auf 4 Prozent in 2023 erhöht.
Der Auftragsbestand im Wohnungsbau wird von der breiten Mehrheit der Unternehmen inzwischen als zu niedrig bewertet. Entsprechend ist die Auftragsreichweite kontinuierlich rückläufig. Die Einschätzungen zu Geschäftslage und -erwartungen liegen bei den Bauunternehemn weit im pessimitischen Bereich.
Die aktuellen Prognosen zu Wohnungsfertigstellungen bis 2025 sehen düster aus: Das ifo prognostiziert 275.000 Wohungsneubauten für 2023 und nur noch 235.000 Neubauten für 2024. Für das Jahr 2025 werden mit 200.000 wohl nur die Hälfte der von der Koalition geforderten 400.000 neu gebauten Wohnungen pro Jahr erreicht. Andere Prognosen liegen noch deutlich darunter.
Am 25.09.2023 ist ein Krisentermin im Bundeskanzleramt zur Beratung eines Maßnahmenpaketes angesetzt, an dem derzeit das Bundesbauministerium arbeitet.
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