Klimaneutralität für Dämmsysteme, Putz & Mörtel
So lautet der Titel der umfangreichen Roadmap, die der VDPM auf seiner Homepage www.vdpm.info veröffentlicht hat. Der wissenschaftlich fundierte Leitfaden zeigt für die Branche nachvollziehbare und realistische Wege auf, die angestrebten Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Er benennt aber zugleich auch bestehende Abhängigkeiten, auf die Mörtel- und Dämmstoffindustrie keinen direkten Einfluss haben.
Partner für die Erarbeitung der Roadmap war die FutureCamp Climate GmbH (München), ergänzt durch ein Team von Expert*innen aus den Mitgliedsunternehmen des VDPM. Die Roadmap entstand als Reaktion auf die Verschärfung der Klimaschutzvorgaben der Bundesregierung 2021 mit dem Ziel der Treibhausneutralität in Deutschland bis 2045. In einem komplexen Analyse- und Berechnungsverfahren zeigen die Fachleute auf, dass relevante Emissionssenkungen für die beteiligten Industriezweige schon bis 2030 und Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden könnten. Beide Ziele sind aber auch an bestimmte Voraussetzungen gebunden.
Ersatz für fossile Energieträger
Damit die Branche klimaneutral werden kann, müssen laut Roadmap die fossilen Energieträger in den eigenen Werken und bei den Transporten durch kombinierte Maßnahmen konsequent ersetzt werden. Als besonders wesentlich sehen die Wissenschaftler dabei neben dem Einsatz von grünem Strom die Nutzung von Synthesegas und Wärmepumpen an. Außerdem empfehlen sie entsprechende Anpassungen der Rezepturen.
Kostensteigerungen zu erwarten
Zu den wichtigsten Voraussetzungen für das Erreichen der Klimaneutralität zählen die Roadmap-Autoren unter anderem die Verfügbarkeit grüner Energieträger zur stationären und mobilen Nutzung. Für die Branche insgesamt, für Weiterverarbeiter und Endkunden rechnen die Roadmap-Autoren mit erheblichen Kostensteigerungen. Förderinstrumente für die notwendigen Maßnahmen in Produktion und Logistik sind erforderlich, um den Prozess Richtung Klimaneutralität zu forcieren.
Eigene Maßnahmen reichen nicht
Die Dämmsysteme-, Putz- und Mörtelindustrie leistet im eigenen Verantwortungsbereich bereits erhebliche Klimaschutz-Beiträge. Dazu zählen unter anderem die Steigerung der Energieeffizienz, der Einsatz erneuerbarer Energie, die Transportminimierung und die Senkung emissionsintensiver Stoffeinsätze bei den Rezepturen. Komplett in eigener Hand hat die Branche den Weg zur Klimaneutralität nicht. Diese ist laut Roadmap nur erreichbar, wenn Zement-, Kalk- und Chemieindustrie die in ihren eigenen Roadmaps verankerten Maßnahmen zeitnah und konsequent umsetzen. Diese sogenannte Vorkette benötige dazu entsprechende Rahmenbedingungen und professionelle Infrastrukturen.
Für die Mitgliedsunternehmen des VDPM sind die Ziele durch die Roadmap nun klar definiert. Es gilt, im eigenen Verantwortungsbereich die Produktionsverfahren, Rohstoffe und Produkte schrittweise so umzustellen, dass bis spätestens 2045 Klimaneutralität erreicht ist.
Die rund 90-seitige Roadmap „Klimaneutralität für Dämmsysteme, Putz & Mörtel“ steht zum Download auf www.vdpm.info zur Verfügung.
Downloads
Foto: © VDPM
Über den VDPM
Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.