Neubauförderung ist „bittere Enttäuschung“
Heute veröffentlichte das Bundesbauministerium die Richtlinien für das Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“. Die Bauwirtschaft spricht von einer „bitteren Enttäuschung“.
Zum Programm:
- Gefördert wird der Neubau sowie der Ersterwerb neu errichteter klimafreundlicher und energieeffizienter Wohn- und Nichtwohngebäude.
- Gekoppelt ist die Förderung an den Effizienzhaus-40-Standard. Zusätzlich müssen spezifische Grenzwerte für die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus unterschritten werden.
- Größere Unterstützung gibt es für Gebäude, die zusätzlich das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erreichen.
- Die Förderung erfolgt ausschließlich über zinsverbilligte Kredite (keine Zuschüsse). Lediglich Kommunen und Landkreise können Investitionszuschüsse z.B. für den Bau von Wohnungen, Kindertagesstätten oder Schulen erhalten.
- Für das Förderprogramm stehen in diesem Jahr lediglich 750 Mio € zur Verfügung.
- Die Antragstellung läuft über die KfW.
Die hohen Anforderungen ziehen unverhältnismäßig hohe Kosten nach sich und machen das Programm – auch weil es keine Zuschüsse gibt – per se unattraktiv.
Gestern erklärte die Bauministerin: „Wir brauchen eine stärkere Digitalisierung der Baubranche und mehr industrielle Vorfertigung, wie man sie schon aus dem Autobau kennt.“ Sie verband damit die Hoffnung, dass damit ab 2025 endlich die erforderliche Anzahl von Wohnungen gebaut werden könne. Als Beispiel nannte sie Drohnen, mit denen man künftig Fassaden streichen könne. Das zeigt erneut, wie weit sich die Politik von der Realität entfernt hat.
Die neue Förderrichtlinie finden Sie hier.