Deutliche Rückgänge bei Trockenmörtel und WDVS in 2023

2023 war sowohl bei Trockenmörteln als auch bei Wärmedämm-Verbundsystemen geprägt von zahlreichen und zeitgleichen negativen Einflussfaktoren, die in beiden Bereichen zu zweistelligen Absatzeinbußen geführt haben. Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat zur Mitgliederversammlung am 19. April 2024 gemeinsam mit der B+L Marktdaten GmbH (Bonn) die entsprechenden Marktstatistiken vorgelegt.

Der Absatz von Trockenmörtel lag im vergangenen Jahr bei 7,27 Mio. Tonnen nach 8,45 Mio. Tonnen in 2022. Das entspricht einem Rückgang um 14%. Von 2022 zu 2021 hatte das Minus noch bei lediglich 1,4% gelegen. Das erste Quartal 2024 und die Prognose für den weiteren Verlauf dieses Jahres lassen keine Trendwende erkennen. B+L rechnet auch für 2024 mit einem nur leicht auf 12% abgeschwächten Rückgang beim Trockenmörtelabsatz auf 6,39 Mio. Tonnen.

Zweistellig fällt in 2023 auch das Absatzminus bei Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) aus. Der Rückgang von 35.984 Mio. m² verbauten WDVS in 2022 auf 30.472 Mio. m² in 2023 bedeutet einen historischen Einbruch um 15,3%. Von 2022 zu 2021 hatte es nahezu keine Rückgänge gegeben (- 0,8%). Im Unterschied zum Trockenmörtel fällt die Prognose der Wissenschaftler von B+L bei WDVS für das laufende Jahr nicht ganz so negativ aus. Erwartet wird aber immer noch ein Minus von 5,1% auf 28.906 Mio. m² verlegte Fläche.

„Die Gründe für diese Zahlen und Trends sind prinzipiell ja bekannt“, erklärt VDPM-Hauptgeschäftsführer Lars Jope, „wir haben nun aber erstmals das Phänomen rückläufiger Marktentwicklungen sowohl im Neubau wie in der Modernisierung. Das war in der Vergangenheit anders.“ Neben den Negativ-Faktoren Zinsen, Inflation, Energiekosten und Materialpreise sieht man beim VDPM vor allem die Unsicherheit bei Neubau-Interessenten und Hausbesitzern mit Modernisierungsbedarf als Wachstumshindernis. Lars Jope: „Die Menschen zögern ihre Bauvorhaben hinaus, weil einerseits die geopolitische Situation durch die laufenden Kriege für Verunsicherung und Investitionszurückhaltung sorgt, andererseits die Regierung bislang keine klaren Rahmenbedingungen und verlässliche Perspektiven für Hausbesitzer in Bezug auf energetische Modernisierung geschaffen hat. Dieser Stau muss sich aber irgendwann abbauen.“

Noch vor zehn Jahren gelangten durch die Mitgliedsunternehmen des VDPM 40 Mio. m² WDVS jährlich in den Markt, diesen Wert will die Branche in der Zukunft wieder erreichen. Lars Jope: „Wenn wir das politische Ziel der 2-Prozent-Sanierungsquote zugrunde legen, bräuchte es sogar 70 Mio. m² gedämmte Fassaden, das entspricht 750.000 bis 800.000 Wohneinheiten. Aktuell erreichen wir in Deutschland nicht mal die Hälfte.“

 

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Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.