bbs-Rohstoffstudie
Die neue bbs-Rohstoffstudie mit dem Titel „Rohstoffnachfrage 2045 – Ressourcen sichern, Zukunft bauen“ liegt nun finalisiert vor.
Die Studie des RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Essen wurde in enger Abstimmung mit den bbs-Mitgliedsverbänden erstellt und schätzt die voraussichtliche Nachfrageentwicklung nach mineralischen Primärrohstoffen unter Berücksichtigung des Aufkommens an Sekundärstoffen bis 2045 ab. Dabei werden zwei Szenarien zur wirtschaftlichen Entwicklung gebildet und die Auswirkungen der Transformation einbezogen. Gegenüber der Vorgängerstudie sind die Prognosemengen nun etwas rückläufig, da insgesamt mit einer gedämpften wirtschaftlichen Dynamik gerechnet wird.
Im Ergebnis erwartet das RWI bei einem etwas höheren wirtschaftlichen Wachstumspfad von 0,9% p.a., dass die Nachfrage nach primären Steine-Erden-Rohstoffen ausgehend vom Jahr 2022 (555 Mio. t) bis 2045 um rund 6% auf 524 Mio. t zurückgeht. Da das Aufkommen an Sekundärstoffen – bedingt u.a. durch den Wegfall von Nebenprodukten der Kohleverstromung – ebenfalls um 6% auf rund 94 Mio. t sinkt, bleibt die Sekundärstoffquote – also der Anteil der Rohstoffnachfrage, der durch Sekundärstoffe abgedeckt werden kann – in diesem Szenario mit 15,2% konstant.
Bei einer schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung von nur gut 0,1% Wachstum pro Jahr würde die Primärrohstoffnachfrage bis 2045 gegenüber 2022 um gut 100 Mio. t auf 452 Mio. t sinken. Das Sekundärstoffaufkommen sinkt in diesem Szenario u.a. wegen (aufgrund geringerer Bautätigkeit) abnehmender RC-Baustoffmengen um 12% und damit weniger stark als die Rohstoffnachfrage insgesamt, sodass sich die Sekundärstoffquote in dieser Variante auf gut 16% erhöhen würde.
In beiden Varianten zeigt sich, dass trotz der beschriebenen Rückgänge weiterhin erhebliche Mengen an primären mineralischen Rohstoffen erforderlich sind, um das gesamtwirtschaftliche Wachstum abzusichern. Aus heutiger Sicht spricht insbesondere auch unter Einbeziehung der im Rahmen des Sondervermögens geplanten massiven öffentlichen Investitionen vieles dafür, dass sich die Bedarfe – trotz der konjunkturellen Schwächephase der letzten Jahre – eher am oberen Szenario orientieren dürften.