VDPM warnt vor dem Einsatz von WDVS-Produkten außerhalb von Systemen

Im Markt und in werblichen Veröffentlichungen rund um Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) tauchen aktuell verschiedene Angebote für Komponenten oder Zubehörteile außerhalb von Systemen auf. Fachunternehmern wird in Begleittexten versichert, der Einsatz solcher „externer“ Produkte sei kein Problem und man sei damit auf der sicheren Seite.

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) warnt an dieser Stelle ausdrücklich vor der Nutzung solcher Solo-Angebote von z.B. Dübeln oder Armierungsgewebe und deren Einbau in ein WDVS. Geschäftsführerin Antje Hannig: „Vor zwei Jahren hatten wir eine ähnliche Situation. Damals wurden Dämmplatten, die nicht als Systembestandteil von WDVS geprüft und deklariert waren, auf Baustellen gesichtet. Bereits im Februar 2021 haben wir das verarbeitende Handwerk darauf hingewiesen, bei der Applikation von WDVS grundsätzlich im System zu bleiben. Ansonsten droht ein Erlöschen der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung bzw. der allgemeinen Bauartgenehmigung.“ Die Leistung kann dann als mangelhaft eingestuft werden, denn der Auftragnehmer hat objektiv eine vom Auftragsinhalt abweichende Herstellung vorgenommen. Dies führt seitens der Auftraggeber häufig zum Einbehalten der Forderungen bzw. zu Zahlungsverzögerungen, gegebenenfalls sogar zum Rückbau aufgrund des Einbaus eines nicht zugelassenen Systems.

Die WDVS-Systemhalter dokumentieren in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung bzw. in der allgemeinen Bauartgenehmigung, welche Komponenten in welchen Konfigurationen geprüft und zur Verwendung freigegeben sind. Abweichungen von dieser geprüften Konstellation durch Lieferung und Einsatz systemfremder Komponenten sind unzulässig. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) hat dies auf VDPM-Anfrage 2021 ganz klar festgestellt:

„Der Systemhalter kann die Komponenten selbst liefern oder er kann sie liefern lassen. In beiden Fällen sind die Bestimmungen der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung/allgemeinen Bauartgenehmigung (…) einzuhalten. Die Lieferung auf die Baustelle kann über den Zulassungsinhaber oder den Komponenten-Hersteller erfolgen. Wichtig ist eine zulassungskonforme Kennzeichnung des Bauproduktes WDVS als Bausatz über den Beipackzettel oder den Lieferschein, damit der Verwender erkennen kann, um welche Komponenten eines WDVS nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung/allgemeiner Bauartgenehmigung es sich handelt.“

Ein WDVS ohne allgemeine bauaufsichtliche Zulassung bzw. allgemeine Bauartgenehmigung darf in Deutschland nicht verwendet werden; das gilt auch für WDVS mit ETA. Die Zertifizierung wird immer für das komplette System erteilt und damit für die dem System vom Systemhalter zugeordneten und als solche gekennzeichneten Komponenten. Werden Dämmplatten, Kleber oder Zubehörteile aus systemfremden Bezugsquellen eingesetzt, liegt ein Verstoß gegen geltendes Baurecht vor. Außerdem erlischt die Gewährleistung des Systemhalters und geht vollumfänglich auf den Verarbeiter über.

 

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Über den VDPM

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Im Sinne seiner Mitgliedsunternehmen engagiert sich der VDPM für eine effiziente Interessenvertretung gegenüber der (Fach)Öffentlichkeit, der Politik, sowie den Behörden und Institutionen auf deutscher und europäischer Ebene. Die Fachgremien des VDPM erarbeiten und bewerten dabei Grundlagen und Vorschläge zu Technik- und Umweltschutzthemen sowie zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, beteiligen sich an Forschungsvorhaben und leisten erfolgreiche Presse- und Normungsarbeit. Für Planer, Architekten und Bauherren stellt der Verband eine Vielzahl herstellerneutraler Informationen zur Verfügung und ist kompetenter Ansprechpartner.