Um was geht es bei der Forschung? Verputzte Fassaden sind Wind und Wetter ausgesetzt. Bei Regen werden sie nass und Regenwasser kann die Fassade hinablaufen, trifft auf den Boden und versickert dort oder gelangt in die Kanalisation. Deshalb dürfen aus den Putzen keine umweltgefährdenden Stoffe gelöst werden. Darüber gab es bisher kaum Erkenntnisse. Der VDPM und seine Partner haben deshalb aufwendige Freiland- und Laboruntersuchungen durchgeführt. Definierte Putzoberflächen wurden über viele Jahre dem Wetter ausgesetzt, nach jedem Regenereignis das herabgelaufene Wasser aufgefangen und analysiert. Ein enormer Aufwand. Parallel erfolgte die Prüfung im Labor mit sogenannten „Auslaugversuchen“, die in Deutschland und Europa genormt sind.
Was sind die Ergebnisse? Zunächst gibt es nun eine riesige Datensammlung aus den Messungen der durchgeführten Freilandversuche. Zum ersten Mal wurde systematisch ermittelt, welche Stoffe unter realen Bedingungen in welcher Zeit aus welchen Putzen gelöst werden und in welchen Mengen. Aus den Daten wurde dann ein Modell entwickelt, mit dem beurteilt werden kann, wie der Weg der gelösten Stoffe ist und ob möglicherweise Grenzwerte überschritten werden.
Viele renommierte Forschungseinrichtungen haben sich an der Forschung beteiligt:
- Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP)
- Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft der TU München
- Institut für Bauforschung der RWTH Aachen
- Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME)
- Energy research Centre of the Netherlands (ECN)
Noch liegen die Ergebnisse nicht abschließend vor. Basierend auf den bisherigen Ergebnissen zeichnet sich jedoch ab, dass nicht mit Überschreitungen von Grenzwerten am Ort der Beurteilung zu rechnen ist.