„Graue Energie“ beim Bauen und Dämmen nicht entscheidend
Soeben hat das Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. eine Studie zur „Grauen Energie“ von Einfamilienhäusern veröffentlicht. Die Studie wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau in Auftrag gegeben.
- Eine gut gedämmte Gebäudehülle lässt sich nur mit einem erhöhten Materialbedarf (mehr „Graue Energie“!) realisieren, der jedoch durch die damit erzielbare Energieeinsparung in hohem Maße überkompensiert wird.
- Über die Lebensdauer des Gebäudes ist nicht die „Graue Energie“, sondern der jährliche Primärenergieaufwand für den Gebäudebetrieb die entscheidende Größe. Das gilt auch dann noch, wenn höhere energetische Standards umgesetzt werden.
- Der durchgeführte Vergleich von 5 Wandkonstruktionen aus verschiedensten Mauersteinen und 2 Wandkonstruktionen in Holzbau zeigt, dass es bezüglich der „Grauen Energie“ keine signifikanten Unterschiede zwischen Mauerwerks- und Holzbau gibt, auch nicht zwischen Bauweisen mit und ohne WDVS.
Das Thema „Graue Energie“ spielt in politischen Beratungen und Veranstaltungen zunehmend eine Rolle, wobei die Bedeutung der „Grauen Energie“ dabei fast immer überschätzt wird. Fatalerweise wird die „Graue Energie“ hier und da sogar als Argument gegen eine Gebäudedämmung angeführt, was die Zusammenhänge vollends auf den Kopf stellt. Dabei weisen die meisten Dämmstoffe energetische Amortisationszeiten von wenigen Monaten auf (s.a. Metastudie Wärmedämmstoffe – Produkte – Anwendungen – Innovationen, FIW, 2013).
Vor diesem Hintergrund ist der neue Bericht des FIW in jeder Hinsicht hilfreich. Sie finden ihn hier: Download.