„VDPM-Leitlinien“ werden überarbeitet
Die „Leitlinien für das Verputzen von Mauerwerk und Beton“ sind seit vielen Jahren das Standardwerk, wenn es um die Planung und Ausführung verputzter Außen- und Innenwände geht. Nun werden sie zum zweiten Mal gründlich überarbeitet. „An unseren Leitlinien arbeiten Vertreter von 15 Verbänden mit, die das Gemeinschafts-Werk alle mittragen“, sagt Antje Hannig (Foto) als verantwortliche VDPM Geschäftsführerin. Es kommt also eine Menge Sachverstand zusammen. Aber es gilt auch, die verschiedenen Interessen ausgewogen zu berücksichtigen. „Das ist nicht immer leicht“, findet Dr. Martin Kanig (Foto) als zuständiger Leiter des AK Mineralische Mörtel, „aber wir haben bis jetzt immer Kompromisse gefunden, die in der Fachwelt anerkannt werden.“
Die „Leitlinien“ gehen über die geltenden Normen hinaus, weil sie den aktuellen Stand der Technik aufgreifen. „Andersherum tragen die Leitlinien aber auch dazu bei, den Stand der Technik weiterzuentwickeln, bevor er dann am Ende in die Normen aufgenommen wird.“ Ein Beispiel sind die neuen Leichtputztypen, die es von den Leitlinien in die DIN 18550 geschafft haben. Ein schwieriger Verhandlungspunkt bei der jetzigen Überarbeitung ist die Einordnung von Armierungsputzen. Sind sie immer erforderlich oder nur in besonderen Fällen? Als VDPM sind wir der Meinung, dass sie in jedem Fall die Dauerhaftigkeit und Ausführungssicherheit erhöhen. Daher sollten sie immer empfohlen werden, wobei es natürlich auch Anwendungsfälle gibt, in denen ein Armierungsputz nicht zwingend erforderlich ist.
Die beteiligten Kreise haben sich zu einer zweitägigen Sitzung in Klausur begeben. Die räumlichen Möglichkeiten in der Reinhardtstraße haben endlich wieder eine Präsenzsitzung erlaubt – selbstverständlich unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln. Antje Hannig sieht die Entwicklung optimistisch: „Ich hoffe, dass wir mit den vollständig überarbeiteten Leitlinien nächstes Jahr in Druck gehen können und alle Verbände wieder an Bord sind.“